Der Verdacht aus Woche 33 hat sich bestätigt: Maxi hat sich abgestillt.
So verbrachten wir also die Woche 34 komplett stillfrei, dafür aber mit viel kuscheln, lachen und spielen. Und natürlich mit leckeren gemeinsamen Mahlzeiten.
Und nicht nur bei Tisch hat Maxi sich zu einer ganz eigenen kleinen Persönlichkeit entwickelt. Er weiß genau was er möchte und noch genauer was er nicht möchte. Man sieht ihm an, wenn ihm etwas besonders gut schmeckt oder wenn er gerade keinen Appetit auf etwas hat. Fragt man ihn, ob er Nachschlag möchte, macht er zweifelsfrei deutlich, ob der gewünscht ist. Und sieht er etwas auf unseren Tellern, das ihn interessiert, macht er uns ohne Unterlass darauf aufmerksam - so lange bis er probieren darf. Im Gegenzug werden wir zwischendurch immer wieder von seinem Teller gefüttert oder zu einer Runde Zuprosten animiert.
Kurz gesagt - er ist ein amüsantes Mitglied unserer heimischen Tafelrunde.
"Wo sind denn die Tomaten? Die brauchen wir noch für die Sauce.", "Möchtest du eine Banane essen?" - auf diese und ähnliche Fragen bekommen wir inzwischen von unserem Sohn eine eindeutige Antwort. Nicht in ganzen Sätzen natürlich, aber durch Mimik, Gestik und einzelne Worte oder Laute. Maxi weiß ganz genau wo bei uns die Bananen liegen und deutet zielsicher darauf (und nicht etwa auf die unweit daneben platzierte Schale mit Äpfeln), wenn er tatsächlich eine essen möchte. Beobachtet er mich von seinem Hochstand aus beim Gemüse schneiden, kann ich ihn beim kochen nach den einzelnen Zutaten fragen, bevor ich sie zum Essen gebe. Er hat sich in den meisten Fällen genau gemerkt, auf welchem Brett die Pilze liegen und in welcher Schüssel die Zwiebelwürfel bereit stehen. Mit so einer süßen Küchenhilfe, macht mir das Kochen nun also noch mehr Spaß als ohnehin schon.
Und da Maxi nun schon so gut zwischen einzelnen Zutaten unterscheiden kann, prägen sich natürlich auch seine Vorlieben weiter aus. Ganz vorn mit rangiert immer noch Käse - egal ob Schnitt- oder Frischkäse. Sieht er "das gelbe Zeug" - wie wir es nennen - irgendwo auf dem Tisch liegen, dann fordert er Nachschub. Und das so vehement, dass wir hin und wieder die Scheiben hinter der Schrankecke verschwinden lassen. Servieren wir ihm Abends ein Frischkäsebrot, dann prüft er mit seiner neuen Ein-Finger-Ess-Technik, ob das Brot-Käse-Verhältnis auch stimmt. Dazu bohrt er ganz langsam mit seinem Zeigefinger in das Häppchen und hebt ihn dann wieder hoch. Bleibt das Brot kleben, kann es verspeist werden. Fällt es mangels ausreichend dicker Käseschicht wieder runter, wird es ignoriert oder gleich ganz beiseite gewischt. Und wenn Maxi sowieso gerade gar nicht so viel Hunger hat, dann kommt es auch schon einmal vor, dass er sich damit begnügt den Frischkäse einfach vom Brot runter zu schlecken. Die angesabberten Brotstücke hält er uns dann fröhlich vor die Nase, damit wir sie für ihn essen. Witziger kleiner Kerl!
Aber auch bei einer kleinen Salatgurke zeigte Maxi in dieser Woche, dass er genau weiß, was er will. Zwar hatte er eine leckere Portion Semmelknödel und Rinderroulade vor sich stehen, doch die grüne Snack-Gurke auf dem Küchenschrank hatte es ihm angetan. Er zeigte so lange auf das Gemüse und rief dabei schon fast ärgerlich "Da da daaaaa!!", bis wir endlich kapierten und kooperierten. Ich schnitt ihm eine Scheibe davon ab und reichte sie ihm, doch Maxi wollte lieber die ganze Gurke aus meiner Hand. Kaum hatte er die zwischen den Fingern, kaute er zufrieden darauf herum und schmatze und schlürfte bis er alles restlos aufgegessen hatte. Danach versöhnte er sich dann doch noch mit den Semmelknödeln und probierte auch die Roulade. Aber Fleisch (außer Hackfleisch) ist im Moment einfach nicht so sein Ding. Trotzdem bieten wir es ihm aber immer mit an, denn sein Geschmack, kann sich ja auch mal wieder ändern.
Ihr seht, es ist alles andere als langweilig bei uns am Tisch. Maxi beschert uns immer wieder haufenweise Gelegenheiten für ein kleines Schmunzeln oder ein herzhaftes Lachen und lacht inzwischen natürlich auch schon laut mit. Und bei so viel Freude, komme ich eigentlich gar nicht dazu das Stillen wirklich zu vermissen. Ein wenig wehmütig blickt man zwar schon auf die innigen Momente zurück, aber es ist auch wundervoll zu sehen, wie sich die Kleinen weiterentwickeln.
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