Wir waren heute zur U6 beim Kinderarzt und haben dort natürlich gleich mal die Gelegenheit genutzt, um Fragen los zu werden. Eine ganz wichtige natürlich: darf unser Kleiner jetzt eigentlich
schon im Hochstuhl sitzen? Die eindeutige Antwort: er darf. Sein Sitz (er hat ihn selbstverständlich brav vorgemacht) ist stabil genug, so dass es keinerlei ärztliche Bedenken gibt. Und dass er
sich immer noch gern mit einem Arm anlehnt oder abstützt, sei nur eine „individuelle Note“ und überhaupt nicht schlimm. Puh! Da sind wir aber erleichtert. Ab sofort werden wir also exklusiv aus
Maxis Triptrap berichten.
Wieder ein Meilenstein genommen. Kind sitzt. Kind isst und trinkt (mal mehr, mal weniger). Ab jetzt wird BLW also langweiliger Alltag? Natürlich nicht. Es gibt ja noch so viel zu lernen: mit
Besteck umgehen zum Beispiel. Aber in dieser Woche wagten wir uns erstmal an das Dippen. Außerdem gab es Karotten-Salat für den kleinen Pinzettengriff-Künstler und eine riesengroße Matscherei mit
Oma’s zuckerfreiem Zwetschgenkuchen.
Ab jetzt ist also die Stichprobentestphase für unseren Kinderstuhl aus dem Hause Stokke vorbei und wir läuten die Intensivnutzung ein. Das trifft sich sehr gut. Weil sich in der letzten Woche deutlich bemerkbar machte, dass Maxi überhaupt keine Lust mehr hat bei uns auf dem Schoß zu essen. Durfte er mal wieder – ausnahmsweise – in seinen Stuhl, dann war die Motivation eine ganz andere. Dann überblickte er wie ein stolzer König das Angebot auf seinem weißen Tisch-Vorbau. Ihr kennt die Szene aus König der Löwen, in der Simba vom Berg aus Mufasa’s Reich gezeigt bekommt? So in etwa. Nur dass unser kleiner Thronfolger nicht auf die Idee käme zu fragen „Und das alles wird irgendwann mir gehören?“. Nein, der weiß ja schon lange wie es läuft und schaufelt einfach drauf los. Und es ist einfach wunderschön zu sehen wie viel Spaß er dabei hat.
Wenn alle zusammen am Tisch sitzen (und jeder seinen eigenen Stuhl hat) und gemeinsam genießen, dann sind das inzwischen fast so entspannte Momente wie früher, in denen wir noch zu zweit gegessen haben. Die Mahlzeiten waren für uns schon immer mehr als nur Nahrungsaufnahme. Besonders am Wochenende, wenn es auch mal ausgefallenere Gerichte oder mehrere Gänge sein durften. Mit einem leckeren Essen und manchmal einem Gläschen Wein versüßten wir uns gern den Abend und nutzen die Zeit für die Gespräche, für die man sonst sowieso nie Zeit findet. Damals schon nicht und mit Baby im Haus noch weniger. Denn man hat jetzt schließlich viel mehr zu berichten, aber (noch) weniger Zeit. Deshalb schätze ich das BLW-Konzept so sehr. Weil es mir schon nach 4 Monaten Beikost-Zeit, ein Gefühl von echten Familien-Mahlzeiten gibt, bei denen man redet und lacht und entspannt. Nicht immer, aber immer öfter…
Ganz entspannt verlief zum Beispiel die italienische Brotzeit zu der wir die Eltern meines Mannes eingeladen hatten. Maxi futterte sich genau wie wir durch Ciabatta, Mozzarella, Tomate, Gurke und
Avocado. Sogar ein kleines Stückchen Parmesan durfte er probieren. Und als Nachtisch gab es für alle selbstgebackenen Zwetschgenkuchen. Maxi bekam seinen ganz eigenen, den die Oma extra ohne
Zucker zubereitet hatte. Schmeckte gar nicht so schlecht, wobei uns natürlich die Erwachsenenversion lieber war. Für unseren Kleinen, der Pflaumen sowieso liebt, war dieses unerwartete Dessert
ein besonderer Grund zur Freude. Und so matschte er sich Stück für Stück durch die klebrigen Früchte und die bröseligen Kuchenstücke, bis er ganz verschmiert und garniert vor uns saß.
Putzaufwand: hoch bis sehr hoch würde ich sagen. Aber weil es Maxi so gut geschmeckt hat, bekam er noch ein großes Stück am nächsten Tag zum Frühstück. Und auch danach haben wir den Zwerg gerne
einer Komplett-Renovierung unterzogen.
Sauberer lief es da bei Maxis erstem Hochzeitsessen ab. Am Samstag hatten wir das Vergnügen bei Freunden, die sich am Schliersee das Ja-Wort gaben. Wir reisten gut gerüstet mit Pfannkuchen,
Kirschtomaten und Gurken an. Alles Dinge, die unser kleiner Mann ohne Sauerei verspeisen kann. Und das tat er dann auch ganz brav, während wir uns die Vorspeise schmecken ließen. Schon am frühen
Nachmittag bestachen wir ihn während der Zeremonie immer mal wieder mit Pfannkuchenstücken. So hielt er die kompletten 60 Minuten brav und gut gelaunt durch.
Weniger erfolgreich waren da meine Versuche Maxi das Dippen beizubringen. Zweimal nahm ich Anlauf mit Pellkartoffeln und Kräuter-Tomaten-Quark. Allerdings bevorzugte er es den Quark zwischen den Fingern zu verreiben und hin und wieder abzuschlecken. Naja… das wird schon irgendwann werden. Beim Pinzettengriff-Endgegner in Form von klitzeklein gemixtem Karottensalat-Stückchen, ging mein Plan aber auf. Zuerst griff Maxi mit der ganzen Faust zu, aber je weniger es wurde, desto mehr kamen seine spitzen Fingerchen zum Einsatz und er visierte einzelne orangene Pünktchen an, um sie stolz im Mund verschwinden zu lassen.
Jetzt freue ich mich aber erstmal auf eine tolle erste Triptrap-Woche. Mal schauen, ob sie so toll wird, wie ich mir das vorstelle.
Kommentar schreiben