Zugegeben, dieses Gericht ist nicht unbedingt das erste, was einem einfällt, wenn man an Familienessen denkt. Es ist nämlich recht aufwendig in Vor- und Zubereitung. Dafür sind die glitschigen Glasnudeln auf dem Teller ruckzuck mit der Schere auf Babygröße gekürzt. Außerdem lässt sich die recht salzige Sojasauce bei diesem Gericht ganz problemlos erst am Schluss unterrühren. So kann die 1/2 Portion vorher einfach schon einmal beiseite gestellt werden. Ein tolles Gericht also, um den Kleinen schön salzarm die asiatische Küche schmackhaft zu machen. Und wenn man mit Stäbchen isst, bleibt ja eine Hand frei, um den Nachwuchs auf dem Schoß zu halten. Wie praktisch!
Zutaten für 2 1/2 Personen mit Fernweh:
- 5 TL Sesam
- 10 TL Frühlingslauch, fein gehackt
- 5 TL Knoblauch, fein gehackt
- 5 TL Sesamöl
- Pfeffer
- 2 Eier
- 1/2 Salatgurke
- 1 TL Salz
- 1/4 Spitzkohl
- 2 Schalotten
- 2 Karotten
- 1 Handvoll Shitake Pilze (ersatzweise Champignons)
- 260 g Süßkartoffelnudeln
- Rapsöl
- 6 EL Sojasauce
- 2-3 EL Zucker
Zubereitung
Schritt 1: Marinade herstellen
- Sesam in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis er zu duften beginnt und leicht Farbe nimmt. Anschließend im Mörser zerreiben.
- Mit Frühlingslauch, Knoblauch, Sesamöl und etwas Pfeffer vermischen und ziehen lassen.
Schritt 2: Ei-Topping (Jidan) zubereiten
- Eier trennen und sowohl Eigelb als auch Eiweiß mit einer Gabel verquirlen.
- Anschließend bei milder Hitze in einer leicht gefetteten Pfanne daraus jeweils einen dünnen "Pfannkuchen" backen. Dabei am besten erst dann wenden, wenn das Ei auch an der Oberseite schon komplett gestockt ist.
- Vorsichtig entnehmen und in etwa 4 cm lange dünne Streifen schneiden.
Schritt 3: Gemüse vorbereiten
- Salatgurke längs halbieren und entkernen. Anschließend in ca. 4 cm lange Stücke und dann in feine Streifen schneiden.
- Streifen in eine kleine Schüssel geben und mit Wasser (ca. 2 Tassen) bedecken. 1 TL Salz zugeben und 20 Minuten ziehen lassen. Danach die Flüssigkeit abgießen und die Gurke gut ausdrücken.
- Währenddessen den Spitzkohl vom Strunk befreien und in schmale Streifen schneiden. Waschen und abtropfen lassen.
- Schalotten schälen, halbieren und längs in feine Streifen schneiden.
- Karotten in ca. 4 cm lange Stücke und anschließend in feine Streifen schneiden.
- Pilze ebenfalls in feine Streifen schneiden.
- Das Gemüse nun einzeln nacheinander mit etwas Rapsöl in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur jeweils bissfest braten. Zuerst die Schalotten, dann die Pilze, anschließend die Karotte und zum Schluss den Spitzkohl.
Schritt 4: Nudeln kochen und Mischen
- Süßkartoffelnudeln für 20 Minuten in lauwarmes Wasser einlegen.
- Währenddessen etwas Wasser (ca. 10 Tassen) in einem großen Topf zum Kochen bringen. Die Nudeln nach Ablauf der 20 Minuten darin für 5 Minuten kochen und danach abgießen.
- In einer sehr großen Pfanne (oder Wok) etwas Rapsöl erhitzen und die Marinade kurz anrösten. Dann die Nudeln zugeben und etwa 5 Minuten anbraten. Zum Schluss das Gemüse darauf verteilen und gut durchmischen.
- Eine Portion für das Baby anrichten. Dazu die Nudeln mit einer Küchenschere zerteilen.
- Zum Rest die Sojasauce und den Zucker geben und nochmals gut durchmischen. Evtl. mit zusätzlicher Sojasauce, Salz oder Sesamöl abschmecken.
- Auf Teller verteilen und mit den Ei-Streifen toppen - natürlich den Baby-Teller dabei nicht vergessen.
Tipp:
Nach den Süßkartoffelnudeln fragt ihr am besten im gut sortierten Asiamarkt. Falls ihr keine findet, könnt ihr auch Glasnudeln nehmen, diese zuerst nach Packungsangabe zubereiten und anschließend kurz anbraten und mit dem Gemüse mischen.
Statt Shitake Pilzen eignen sich zur Not auch Champignons. Allerdings fehlt dann eine starke asiatische Note.
Wer eine vegane Variante dieses Gerichtes zubereiten möchte, der lässt die Eier und damit den Schritt 2 der Zubereitung einfach weg.
Auf den Geschmack gekommen?
Wer die koreanische Küche mag, dem kann ich übrigens dieses Kochbuch empfehlen. Nach unserer Reise nach Südkorea habe ich lange nach einem guten gesucht und mich schließlich für "The Korean Kitchen" entschieden. Es sieht nicht nur unglaublich dekorativ neben frischen Blumen auf unserem Wohnzimmertisch aus, die Rezepte sind zudem authentisch und gut erklärt (z. T. mit Bildern, Step-by-Step). Hübsch und praktisch also. Allerdings ist das Buch in englischer Sprache. Rezepte für Bulgogi, Bibimbap, Kimchi und Co. sind enthalten. Und das Japchae in einer Variante mit mariniertem Rindfleisch. Schmeckt auch sehr lecker!
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Sonja (Samstag, 17 April 2021 16:41)
Danke, das war so lecker und so toll beschrieben!!! Hab mich endlich mal an die asiatische Küche gewagt, und bin durch Euer Rezept belohnt worden. Allerdings hab ich das gegessen, und nicht die Kinder... aber Mamas wollen auch fein essen!