In dieser Woche entdeckte Maxi das Runterwerfen von Essen als neues Lieblingsspiel. Das begeisterte Mama und Papa gleichermaßen wenig. Aber früher oder später musste es wohl so kommen. Sogar seine derzeitigen absoluten Lieblingsspeisen mussten teilweise dran glauben. Aber auch abgesehen von dem Spiel, kam feste Kost in Woche 13 nicht so gut an. Stattdessen wurde wieder häufiger Muttermilch von unserem Kleinen gefordert. Ich bin allerdings nicht abergläubisch genug, um es auf die Zahl zu schieben. Tippe eher auf die Hitzewelle. Wirklich überzeugen konnten ihn bei Wohnungstemperaturen jenseits der 27 Grad nämlich nur Obst, Süßkartoffel, Scampis, Hühnchen und Frischkäse. Dafür stand Wasser hoch im Kurs. Egal ob aus dem Trinklernbecher oder aus dem Hahn, beim Hände und Gesicht waschen.
Waffel-Weitwurf und Beeren-Freiflug standen am Anfang der Woche auf dem Stundenplan. Und er wurde die gesamten 7 Tage nicht müde zu üben. Egal was Maxi auf seinem Teller fand, wenn es ihn nicht ganz und gar überzeugte, dann streckte er seine befüllten Fäuste aus, beförderte den Inhalt schwungvoll auf den Küchenfußboden und schaute begeistert hinterher. Immerhin winkte er ab und zu noch zum Abschied. So sortierte er den Tellerinhalt blitzschnell aus, bis nur noch seine Favoriten bereit lagen. Doch auch die waren nicht wirklich sicher. Denn sobald er keinen Appetit (oder keine Lust) mehr hatte, ging es sogar auch seinen heißgeliebten Blau- und Himbeeren an den Kragen. Schwups, schwups, schwups... lagen sie alle auf dem Boden. Ganz besonders viel Spaß scheint diese neue Angewohnheit dann zu machen, wenn Mama oder Papa am Boden hocken und alles was runterfällt gleich aufheben und wieder anbieten. Da unser kleiner Mann bei diesem Spiel eindeutig den längsten Geduldsfaden von uns 3en besitzt, sind wir im Laufe der Woche dazu übergegangen ihm nur noch 1-2 Dinge gleichzeitig zu servieren und erst nachzulegen, wenn wieder Bedarf ist. Also zum Beispiel erst immer ein Stück Frischkäse-Brot und eine halbe Kirschtomate anzubieten, solange bis alle vorbereiteten Brot-Stücke oder Tomaten dann aussortiert oder verputzt sind. Danach gibt es stattdessen dann z. B. ein Stück Gurke dazu und so weiter und so fort... Und siehe da: Bei eingeschränkter Auswahl landete viel weniger auf dem Boden und wieder mehr im Baby.
Für Maxis gesteigertes Interesse an fallenden Lebensmitteln sind übrigens unsere beiden Lätzchen von BabyBjörn eine recht gute Sache. Sie helfen zwar nicht, wenn der Zwerg wieder mal meint alles mutwillig durch die Gegend werfen zu müssen, aber fällt ihm ein Stück versehentlich aus der Hand, dann landet es mit ziemlicher Sicherheit in der großen Auffanggschale. Und weil Maxi nun offensichtlich versteht, was da passiert und nach dem verlorenen Stück schaut, entdeckt er es dann oft selbst im Lätzchen und angelt es sich erneut. Schon toll, wenn man so etwas beobachten kann. Da merkt man erst richtig, dass aus dem kleinen hilflosen Würmchen schon ein ganz aufgewecktes Kerlchen geworden ist. Einfach so...
Die Lätzchen sind für mich außerdem sehr praktisch um mein grünes Gewissen wieder zu beruhigen, nachdem wir im Urlaub die (leider so praktischen aber) bösen Einmallätzchen verwendet haben. Und nicht nur das. Wir haben auch die magische Kraft der Feuchttücher entdeckt, die es schaffen sogar Erdbeerflecken aus dem T-Shirt zu reiben, solange der Fleck noch feucht ist. Als große Wunderwaffe getarnt, hat daher nun also auch diese kleine Umweltsünde Einzug in unseren Familienalltag gehalten. Und damit ich vor lauter schlechtem Gewissen nicht anfangen muss Bäume zu pflanzen, kommen mir die Babybjörn Lätzchen gerade recht. Empfehlen würde ich die Dinger aber nicht direkt von Beginn an. Zumindest waren sie für Maxi anfangs noch eher hinderlich, weil sie schon recht groß sind. Seit Ostern haben wir immer mal wieder probiert, aber erst jetzt mit knapp 9 Monaten passen sie ihm gut. Allerdings ist er auch nicht gerade sehr groß und stämmig. Daher wird das wohl - wie immer - von Baby zu Baby verschieden sein.
Ganz ohne Lätzchen gab es in dieser Woche auch öfter mal was. Da er jetzt kleinere Dinge greifen kann, funktioniert das ganz gut. Beim Spaziergang snackte er im Kinderwagen Blaubeeren und kleine Aprikosenstücke ganz ohne Sauerei. Natürlich bekam er da nicht die ganze Dose hingestellt, sondern immer hübsch ein Stück nach dem anderen von meiner flachen Hand angeboten. Mit spitzen Fingern griff er sich die Leckerei und steckte sie sofort in den Mund. Kein Gematsche, kein Geklecker! Bravo!! Das Ganze machte ihm solange Spaß und Freude bis mir der Nachschub ausging. Dann bekam ich statt des glücklichen Babylächelns vorwurfsvolle Blicke und lautstarken Protest. Ist aber auch doof, wenn man ein all-you-can-eat-Buffet erwartet und nur einen Kinderteller bekommt. Beim Ausflug in den Biergarten mit selbst gemachter Brotzeit, hatten wir dann genügend Vorrat dabei. So konnte Maxi, der im Kinderwagen mit am Tisch saß, ausgiebig Semmel-Stücke, Butterkäse, Gurke, Kohlrabi und Radieserl naschen. Bei den Outdoor-Mahlzeiten verzichtete er sogar nicht nur aufs Lätzchen, sondern auch auf sein Weitwurf-Training.
Was ihn auch etwas in seiner Wegwerf-Laune gebremst hat, waren große Stücke von harten Lebensmitteln. Radieschen in Scheiben flog daheim einfach direkt runter. Radieschen im Ganzen wurde interessiert betastet und dann mit den zwei kleinen Zähnchen fleißig abgenagt. Ratsch, ratsch! Dieses Geräusch ist einfach zu niedlich. Auch bei Apfel und Birne sind im Moment die großen Stücke angesagt. Daher kann ich zum Abschluss der Zwischenbilanz von Woche 13 nur noch einmal meinen Tipp wiederholen, den es schon in anderen Artikeln zu lesen gab: Kreativ sein und Geduld haben! Wenn euer Baby mal ein Lebensmittel ablehnt, könnt ihr es ruhig am nächsten Tag noch einmal anbieten. Vielleicht mal anders zubereitet oder geschnitten. Vielleicht aber auch genauso wie gehabt. Wir haben schließlich auch nicht jeden Tag Appetit auf alles. Warum sollte das bei unseren Kindern anders sein?
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