Maxi steht auf Wasser. Egal ob im Becher, in der Badewanne oder im Pekip-Planschbecken. Sobald Wasser im Spiel ist, versucht er es auch zu trinken. Mich würde es freuen, wenn dabei die kleinen bis mittelgroßen Überschwemmungen aufs Badezimmer beschränkt blieben. Und natürlich wenn Maxi sich - ganz im Sinne von Baby-led Weaning - auch beim Wasser selbst bedienen könnte. Daher haben wir uns ausgiebig mit der Suche eines passenden Bechers beschäftigt und getestet und probiert was das Zeug hält. An unserer Versuchsreihe teilgenommen haben Trinklernbecher von Sterntaler, Design Letters, Chicco und Avent. Fleißiger und je nach Tagesform mal mehr, mal weniger motivierter Tester und Trinker, war selbstverständlich unser kleiner Mann. Assistenz gab es sowohl von mir als auch von meinem Mann. Reale Bedingungen also...
Unser anfänglicher Anspruch:
Ein Gefäß, mit dem Maxi schon mit 6 Monaten selbstständig Trinken lernen kann. Einfach zu greifen und zu halten. Natürlich auslauf- und kleckersicher.
Außerdem hübsch anzusehen und spülmaschinenfest.
Die ungeschönte Realität:
So etwas gibt es wohl einfach nicht… Hauptsächlich liegt es daran, dass Maxi einfach noch nicht versteht, dass er zum Trinken den Kopf in den Nacken legen
und den Becher entsprechend kippen muss. Er vollführt einfach die gleichen Bewegungen, die beim Essen auch gut funktionieren und beißt mit gesenktem Kinn zu – egal ob Trinkbecher oder
Brokkoliröschen. Natürlich sind wir schnell auf die Idee gekommen, den Becher einfach richtig voll zu machen, damit der Kippwinkel flacher und der Erfolg schneller erreichbar wird, aber mit viel
Inhalt sind die Dinger einfach zu schwer und fallen unserem Kleinen sofort aus der Hand. Ein unlösbares Dilemma!
Unser korrigierter Anspruch:
Ein Gefäß, aus dem Maxi mit (inzwischen) über 7 Monaten mit ein wenig Unterstützung von uns einen ersten Eindruck vom Trinken bekommen kann.
Möglichst auslaufsicher. Wenn es geht nicht allzu hässlich und spülmaschinenfest.
Sterntaler
Der Becher kam gleich mit einem ganzen Geschirrset. Er hat zwei Henkel an der Seite und keinen Deckel. Das Format passt super in Maxis Hände und er kann die Henkel gut festhalten. Ohne Deckel ist natürlich gar
nicht dran zu denken, ihm den Becher allein zu überlassen. Daher helfen wir und reichen an, sobald der kleine Mann sich für sein Wasser interessiert. Mit dem Daumen an der oberen Becherkante in
der Mitte und mit den übrigen Fingern am Boden. So kann Maxi die Henkel ohne Probleme selbst greifen und während des Trinkens festhalten. Durch den fehlenden Deckel, hat man freie Sicht und kann
gut erkennen, wann der Inhalt an seine Lippen schwappt. Bei überraschenden und abrupten Bewegungen, ist allerdings trotz unserer Hilfestellung mindestens das Kind, wenn nicht auch der Fußboden
nass. Wer diesen kleinen Nervenkitzel mag, der ist mit dem Becher sicher gut bedient. Bei uns ist er immer die zweite Wahl, wenn der Favorit in der Spülmaschine steht.
Design Letters
Optisch ein Traum und in dieser Hinsicht haushoher Favorit. Dieser Becher hat keine Henkel, aber dafür kann man einen Deckel mit Schnabel dazu kaufen. Selbstständiges Festhalten funktioniert ohne Henkel bei uns bisher nicht. Auch der Schnabel findet meist nicht auf Anhieb den Weg in den Mund,
sondern muss von uns leicht auf Kurs gebracht werden. Einmal zwischen die Lippen geschoben, gilt es dann den richtigen Kippwinkel zu erraten, bei dem Maxi weder druckbetankt wird noch verdurstet.
Dazu ist es clever, wenn man schon beim Befüllen einmal „Probekippt“. Denn dank undurchsichtiger Materialien hat man keinerlei Chance zu sehen, wann das Wasser im Mund ankommt. Kleine Zuckungen
verzeiht der Becher ohne Kleckerei. Fällt er um, läuft der Inhalt aber recht zügig aus. Trotz der kleinen Schwächen, versuchen wir trotzdem ab und an mal unser Glück mit diesem Exemplar.
Irgendwann klappt es bestimmt auch damit. Er ist schließlich einfach zu schön, um nur im Schrank zu stehen...
Chicco
Bei diesem Model war ich eigentlich recht zuversichtlich, dass es klappen würde. Zwei Henkel, ein durchsichtiger Becherbauch und ein Schnabel ergaben in meiner Rechnung einen sinnvollen Trinkbecher. Außerdem gab es ihn in 2 Größen bzw. Füllmengen, die passend sein sollen für Babys ab 12 und ab 6 Monaten. Für uns sollte es erstmal die kleine Variante sein. Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass Maxi kein Fläschchen gewöhnt ist. Und an diesem Schnabel muss man saugen, damit das Wasser läuft. Das macht ihn natürlich tropf- und auslaufsicher, für unseren Kleinen aber gleichzeitig auch total uninteressant. Der sieht so gar nicht ein, warum er sich zum Trinken auch noch anstrengen soll. Sonst floss es ihm ja schließlich auch entgegen. Fazit: Für uns rein subjektiv überhaupt nicht geeignet. Für Kinder, die die Flasche gewöhnt sind aber wahrscheinlich einen Versuch wert.
Avent - UNSER FAVORIT
Eigentlich erst ab 9 Monaten empfohlen und deshalb wohl bisher nur mit Hilfe einsetzbar, ist dieser Becher von Avent. Genau wie sein Vorgänger von Chicco hat er zwei Henkel und einen durchsichtigen Behälter, statt des Schnabels gibt es aber ein recht interessantes und patentiertes Ventil. Dadurch kann Maxi egal wie er den Becher ansetzt trinken und muss nicht erst einen Schnabel zwischen die Lippen befördern. Wird das Ventil oben dann bei der Kippbewegung leicht mit der Oberlippe gedrückt (passiert automatisch), öffnet es sich an genau dieser Stelle und es fließt Wasser. Beeindruckend oder? Das findet auch unser kleiner Forscher und drückt deshalb auch gern mal kurz vorm oder nach dem Trinken mit den Fingern auf dem Ventil rum, so dass das Wasser eben nicht nur in seinen Mund läuft. Aber er hat ja auch noch ein paar Tage, bis er die 9 Monate voll macht. ;-) Von den leichten Bedienschwierigkeiten mal abgesehen, sind wir mit dieser Variante aber super zufrieden. Auch wenn sie - ohne den Transport-Deckel - nicht 100 % dicht ist. Kippt der Becher um oder fällt zu Boden, dann tröpfelt es schon mal etwas aus dem Ventil heraus. Das ist aber durchaus im Rahmen. Der Avent ist für uns insgesamt der angenehmste Becher im Alltag und wir empfehlen ihn daher sehr gerne weiter.
Zum Schluss dieses ernüchternden Beitrags noch ein paar aufmunternde Worte: Zum Glück ist es bei BLW ja nicht ganz so wichtig, dass die Kleinen zu jeder Mahlzeit Wasser trinken. Bei den geringen Mengen, die sie anfangs zu sich nehmen, reicht die Flüssigkeitsversorgung über die Muttermilch vollkommen aus. Anhand der Konsistenz der Windelinhalte lässt sich recht gut erkennen, wann es an der Zeit ist, dass das Wassertrinken in den Fokus rücken sollte. Dies ist erst bei nennenswerten Mengen und/oder bei stopfenden Lebensmitteln der Fall. Also immer schön gelassen bleiben...
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