Übung macht den Meister - auch bei BLW. Denn unser Maxi ist nach 28 Tagen Greif-, Kau- und Schluck-Training schon ein kleiner Profi geworden. Inzwischen hat er sich sogar an sein Lätzchen gewöhnt und koordiniert seine Bewegungen schon deutlich besser als in Woche 1. Das bedeutet nicht nur Entlastung für unseren Fußboden, sondern auch für Papas Nerven. Denn die haben am meisten unter der täglichen Sauerei gelitten.
Inzwischen gibt es sie tatsächlich: Mahlzeiten, nach denen wir NICHT den Fußboden wischen müssen. Es ist noch nicht die Regel, aber ein guter Anfang. Das er sich nun nicht mehr vom Lätzchen ablenken lässt, ist dabei eine große Hilfe. Denn die Auffangschale am unteren Rand ist meist am Ende der Mahlzeit ganz gut gefüllt. Mehr kann man ja auch wirklich nicht erwarten. Wenn ich da zurück denke, an meine ersten Stilltage. Das war auch erstmal eine riesen Kleckerei. Aber es wurde besser. Und auch wenn wir im Fall des Selberessens nicht ganz so eng zusammen arbeiten wie beim Stillen, sind wir trotzdem ein Team. Ich versuche möglichst taugliche Lebensmittel zu servieren und Maxi strengt sich ordentlich an, dass diese auch im Mund landen.
Seine motorischen Fähigkeiten haben in den letzten Tagen einen deutlichen Sprung gemacht. Zu Beginn griff er noch relativ ziellos in seinen Teller. Fiel ihm etwas aus der Hand, dann nahm er eben das Nächste. Inzwischen visiert er einzelne Stücke genau an, greift danach und packt auch ein zweites oder drittes Mal zu, wenn sie ihm auf den Weg zu den Lippen davon rutschen. Vielleicht liegt das an der Übung, vielleicht aber auch an der ganz normalen Entwicklung. Denn auch beim Umgang mit seinem Spielzeug fällt mir in letzter Zeit ein Fortschritt auf. Will er etwas haben, was in Reichweite liegt, dann bekommt er es beim ersten Versuch zu packen. Kuscheltiere werden ganz genau in allen Einzelheiten befühlt. Zuerst der Schnabel, dann die Flügel und schließlich die Füßchen vom Pinguin wandern vom rechten ins linke Händchen, in den Mund und zurück.
Auch beim Essen klappt es nunmit beiden Händen sinnvolle Abläufe zu vollziehen. Mit der Linken wird ein Stück Kartoffel gegriffen und in den offenen Mund gesteckt. Während des Kauens wird dann mit dem rechten Handrücken der Brei, der sich zwischen den Lippen wieder nach draußen schiebt, ganz einfach wieder reingeschoben. Ziemlich gut für ein Baby, das noch nicht einmal 7 Monate alt ist, oder?
Ganz besonders begeistert, war ich diese Woche aber von einem Radieschen, das es trotz Supermotorik gar nicht in seinen Mund geschafft hat. Denn während er auf meinem Schoss die Rohkost mümmelte, schaute er immer wieder zu mir rauf und beobachtete, wie auch ich mir eine Scheibe nach der anderen schmecken ließ. Dann griff er sich eine Neue von seinem Teller und hielt sie mir hin, als ob er mich füttern wollte. Natürlich weiß ich, dass das mit ziemlicher Sicherheit eine zufällige Geste war. Allerdings zwingt mich mein Mutterherz dazu, diese Tatsache völlig zu ignorieren und beim Gedanken daran, ganz einfach dahin zu schmelzen. Hach ja...
Und nun zurück zur Realität. Nachdem wir in den ersten Wochen schon eine ganze Menge an Lebensmitteln durchprobiert haben, können wir dieses Tempo an Neuvorstellungen auf dem Speiseplan nun natürlich nicht mehr halten. Aber durch den fortschreitenden Frühling, bekomme ich natürlich demnächst wieder Gelegenheit neue, saisonale Obst- und Gemüsesorten auf Maxis Tellerchen zu legen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Frühling sich hier in München auch mal wieder zeigt. Es hat doch nun wirklich genug geschneit. Wir wollen wieder Picknicken gehen...
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