14 Tage und 1 Löffel

Woche 2 ist schon vorbei und verdammt viel ist passiert. Kinder lernen schnell, das weiß ja schon der Volksmund, aber dass unserem kleinen Maxi das Essen schon nach so kurzer Zeit so gut gelingt, hätte ich nie vermutet. Ganz spontan kam sogar schon der Löffel ins Spiel. BLW und Löffel? Kein Widerspruch. Aber dazu später mehr...

Zunächst ein kurzer Blick auf den Speiseplan, denn dort stehen schon wieder 18 neue Dinge. Entweder ganz neue Lebensmittel oder schon bekannte, die auf neue Art zubereitet wurden.

Wir sind experimentierfreudiger geworden und Maxi durfte häufig auch ganze Gerichte mit uns essen statt nur einzelner Komponenten. BLW bedeutet schließlich nicht, dem Baby den ganzen Tag nur Obst und Gemüse zu servieren. Maxi schmeckt es. Egal ob Pasta, Burger, Steak oder Tassenkuchen. Auch wenn er - ganz vorbildlich - immer alles was auf seinem Teller liegt wenigstens einmal probiert, zeigt er inzwischen sehr deutlich, was er besonders gern mag. Im Ofen gegrillte, gehäutete Paprika aus dem Paprika-Schalotten-Gemüse war ein Renner. Genauso wie die frische, süße Mango heute morgen. Die tagesaktuellen Lieblingsspeisen werden stets mit etwas mehr Hingabe zerkaut, als das übrige Angebot.

Das zahnlose Kauen hat Maxi nach den 14 Tagen Übung nun bestens drauf. Er beißt selbst aus härterem Obst und Gemüse oder sogar vom Fleisch Stücke ab und schluckt diese dann auch deutlich hörbar runter. Was zu groß ist, wird nur etwas ausgelutscht und kommt dann wieder raus. In der Regel ohne großes Tamtam. Seit dem Birnen-Verschlucker, gab es nur noch eine etwas ernstere Karotten-Situation, die aber auch nach 2 kräftigen Hustern erledigt war.

Selbstverständlich bin ich auch immer noch ziemlich bemüht ihm jede Mahlzeit so babygerecht wie möglich zu servieren und probiere fleißig rum. Die Schale dran zu lassen ist bei Obst und Gemüse ein recht verlässlicher Trick. Oder aber man backt aus verschiedenem Gemüse einfach mit Eiern und etwas Mehl eine leckere Tarte...

Was in meinem Kopf nach einer sauberen Lösung aussah, entpuppte sich dann bei Tisch aber leider als zu fluffig und zerfiel in Maxis Händen zu wunderbar matschigen Krümeln. An der herzhaften Pampe hatte Maxi zwar großen Spaß, sein Papa, auf dessen Schoß er saß, allerdings weniger. Das Einzige, was mir einfiel, um die Situation zu retten, war ein Löffel.

Als ich den aus der Schublade zog, sagte mein Mann zwar gleich, dass ich jetzt ja nicht anfangen bräuchte ihn zu füttern, aber das hatte ich auch gar nicht vor. Ich sammelte eine Portion vom Gemüsematsch zusammen und klebte ihn an den Löffel. Diesen legte ich Maxi dann auf seinen Teller. Und gleich nachdem er mit seinem Gurkenstück fertig war, griff er nach dem Plastiklöffel und schob ihn sich in den Mund. Zwar zeigte das Essen dabei nach unten, aber es fiel nicht runter. Er lutschte den Löffel ausgiebig ab, ließ ihn fallen und ich füllte nach. Nach einem Fehlversuch, bei dem der Löffelstil im Mund landete, hatte er den Dreh raus und steckte sich den Löffel genauso in den Mund, wie es sich gehört. Das hatten wir wirklich nicht erwartet. Der kleine Kerl versucht sich schließlich gerade mal seit ein paar Tagen als Selberesser. Glück oder Naturtalent? Wie auch immer. Auf jeden Fall musste ich meinem Mann trotzdem versprechen in Zukunft nicht mehr ganz so schmierige Sachen zu servieren.

Und wie sieht der Fußboden nach Woche 2 aus? Blitzeblank. Weil wir natürlich immer noch fleißig putzen. Allerdings landet - von der unhandlichen Gemüsetarte mal abgesehen - schon deutlich mehr im Magen. Und das sieht man nicht nur an den weniger befleckten Fliesen, sondern auch an den (Verzeihung!) bunt gemischten Windelinhalten. Vor allem Obst- und Gemüsestücke lassen sich selbst mit einem nur flüchtigen Blick zweifelsfrei identifizieren. Vielleicht schenke ich dem Nächsten, der behauptet, dass so ein kleines Baby ja noch gar kein richtiges Essen schlucken kann, einfach eine volle Windel :-)